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Johannesburg, Safari und die Big Five

Am Dienstag morgen sind wir in Johannesburg, oder einfach Jo’bourg wie es die meisten Leute hier liebevoll nennen, angekommen. Eigentlich wollten wir ja dem Winter entfliehen, aber leider war das Wetter bei unserer Ankunft alles andere als schön. Es regnete wie aus Kübeln und die Temperatur war etwa um die 12 Grad. Die Regensaison habe soeben begonnen, aber die Temperaturen sollten wieder steigen hat man uns gesagt. Naja kein Problem, wir seien uns nasses Wetter ja gewöhnt lachte der Taxifahrer. Er hiess übrigens Thomas und hatte 5 Kinder. Der Tag im Hotel verlief dann relativ entspannt und wir deckten uns im nächsten Supermarkt mit ein paar Lebensmitteln ein für die lange Fahrt am nächsten Tag.


Bereits um 04:45 Uhr morgens mussten wir aus den Federn, denn der Shuttle zu unserer Lodge im Kruger Nationalpark sammelte uns um 05:30 beim Nachbarhotel ein. Die Fahrt dauerte knapp 8 Stunden, doch die Mühe lohnte sich, die Lodge war klein aber sehr fein. Wir bekamen das Zimmer Nr. 9 von 12, mit Blick auf die Wasserstelle wo angeblich Zebras und andere Tiere gelegentlich Wasser tranken. Nach einem kurzen Lunch ging es dann gleich los mit der ersten Safari. Die halbtägige Tour fand in einem Private Game Reserve statt, wo angeblich die Big Five (der Name Big Five bedeutet, die 5 Tiere welche am schwierigsten zu jagen sind) zu sehen sind. Mit uns auf Tour war auch ein älteres Paar aus Chile, Guillermo und Anita. Wir waren mächtig aufgeregt was uns gleich erwarten wird und wir wurden nicht enttäuscht! Gleich zu Beginn sahen wir ein Nashorn nur gerade etwa 20 Meter von uns entfernt. Was war das für ein Anblick! Unser Guide kannte sich sehr gut aus und fuhr weiter hinein in den Busch und da trafen wir auf einen Leoparden. Er lag im hohen Gras und ruhte sich aus. Er hatte wohl gerade gefressen, denn auf dem Baum sah man noch die Überreste von einem anderen Tier. Danach kamen uns einige männliche Impalas entgegen bis wir dann eine Weile auf keine Tiere mehr stiessen. Als die Hälfte der Zeit um war, machten wir mitten im Busch eine Pause und der Guide errichtete für uns eine Art Bushbar mit Getränken und Snacks. Weiter ging es. Auf dem Rückweg begegneten wir Kudus, einigen Gnus und dann auf einmal standen sie da, mitten auf der Piste - ein Löwenrudel bestehend aus ein paar Weibchen mit ihren Jungen. So nahe an diesen Tieren zu sein war schon sehr aufregend! Wir durften Fotos machen, aber nicht aufstehen. Denn sobald man aufsteht macht man sich für die Löwen bemerkbar und es kann sein, dass die Löwen angreifen könnten. Nochmals fuhr der Guide an der Stelle vorbei, wo wir den Leoparden gesichtet hatten und prompt lag er immer noch da, friedlich vor sich hin dösend. Es wurde langsam dunkel und die Safari ging dem Ende entgegen, doch eine Überraschung hielt der Tag für uns noch bereit - Wir sahen 3 Elefanten auf Nahrungssuche. Man erkennt bei Elefanten ob es sich um Weiblein oder Männlein handelt aufgrund ihrer Kopfform. Weibchen haben eher einen schmalen Schädel und Männchen eher einen rundlichen. Elefanten strahlen eine ganz unbeschreibliche Ruhe und Eleganz aus. So ging die Tour zu ende und wir wurden zurück in unsere Lodge gebracht. Beim Dinner lernten wir einige neue Leute kennen aus den Staaten, aus Kanada, Neuseeland, England und zwei Mädels aus Deutschland.

















Am nächsten Morgen ging es schon wieder früh aus den Federn, denn die zweite Safari stand an. Diesmal eine ganztägige Tour im Kruger Nationalpark. Mit uns dabei waren wieder Guillermo und Anita. Der Guide war diesmal ein Anderer. Er hiess Pietr und fuhr bereits von Jo‘bourg mit uns im Shuttle mit. Leider erwischten wir wieder einen wettertechnisch gesehen schlechten Tag, denn es regnete und die Temperaturen waren auch entsprechend tief. Doch mit warmem Pulli und Regenjacke war das kein Problem. Gleich wieder zu Beginn trafen wir auf einen Elefantenbullen beim fressen. Von weitem sahen wir einen männlichen Löwen durch die Weiten des Buschlands streifen, es war ein wunderschöner Anblick. Wir begegneten ausserdem Wildschweinen, Baboons, Krokodilen, Nilpferden, Hyänen, Zebras, Giraffen, Gnus, Büffeln, Impalas, Kudus und diversen Vögeln. Insgesamt sahen wir im Kruger fast alle Tiere welche hier beheimatet sind. Ausser einem nicht, dem Gepard! Diese Tiere sind im hohen Gras leider fast nicht zu sehen und man braucht extrem viel Glück. Am Abend war wieder Dinner angesagt. Einige Leute verliessen uns, einige neue Leute kamen dazu und so wurden wieder neue Bekanntschaften geschlossen.




























Am nächsten Morgen, wieder früh raus aus den Federn, begaben wir uns auf einen Bushwalk. Der Guide erklärte uns wie man die Spuren im Sand liest und deutet, erzählte uns etwas über den Zusammenhang von der Erde zu den Tieren und den einheimischen Menschen hier und noch einige andere interessante Dinge über das Leben im Outback. Den Nachmittag nutzen wir dann zum entspannen und die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Am Abend fand unser letztes Dinner in der Thornhill Lodge statt. Diesmal draussen rund um ein grosses Lagerfeuer.








Nun sitzen wir bereits wieder im Shuttle zurück nach Jo‘bourg, unser Driver Bongani ist ein sehr netter Kerl und macht mit uns noch einen kleinen Abstecher zum drittgrössten Canyon der Welt, dem Blyde River Canyon. Vielleicht ist das aber auch eine kleine Gegenleistung dafür, dass wir alle Klassiker von Céline Dion, Phil Collins und Seal mindestens schon drei mal non stop hören mussten? Wer weiss, trotzdem eine sehr nette Geste!







Man darf jedoch nicht vergessen, dass leider noch immer tausende Tiere, vor allem Elefanten und Nashörner, Wilderer zum Opfer fallen. Selbst im grössten Nationalpark Südafrikas kann kein ausreichender Schutz für diese Tiere gewährleistet werden, was zumindest uns sehr nachdenklich stimmt. Trotzdem war es ein wunderbares Erlebnis, welches uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.





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