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Der Südwesten Sri Lankas

In Tangalle haben wir unser kleines tropisches Paradies auf Sri Lanka gefunden. Gleich fünf Tage verbrachten wir mehr oder weniger am Strand. Die Frangipani Beach Villas waren dazu bestens geeignet, denn diese Anlage war weit und breit die Einzige, welche von Palmen umgeben ist und so einen natürlichen Schatten spendet. Schlafen, frühstücken, baden, Strandspaziergänge, baden, Abendessen und wieder schlafen. So in etwa sahen die Tage in Tangalle aus. Mit neuer Energie und Motivation machten wir uns schliesslich auf nach Mirissa. Die Busfahrt dorthin dauerte rund eine Stunde. In Matara mussten wir in den Bus nach Galle umsteigen.


Mirissa

Im Vergleich zu Tangalle ist Mirissa etwas moderner und am Strand hat es viel mehr Touristen. Der Strandabschnitt selber ist aber sehr schön und an einigen Stellen brechen die Wellen sehr gut, weshalb es hier auch sehr viele Surfer und einige Surfschulen hat. Unsere Unterkunft hiess Calidan und sah im ersten Moment ganz gut aus. Auch im zweiten Moment gefiel uns die Unterkunft sehr gut und wir fragten an, ob es möglich wäre um eine Nacht zu verlängern. Der Grund dafür ist, die Möglichkeit Wale auf einer Whale Watching Tour zu Gesicht zu bekommen. Gesagt getan. Am Strand haben wir per Zufall mitbekommen wie sich zwei Engländer über die Whale Watching Tour unterhielten und wir fragten sie, über welchen Anbieter sie denn gebuchten hatten. Sie gaben an, über Raja and the Whales und empfahlen uns diese sehr. Auf der Homepage haben wir dann gleich für den nächsten Tag zwei Tickets gebucht und auch umgehend die Reservierungsbestätigung erhalten. Um 06:15 wurden wir vor unserer Unterkunft mit einem Tuk Tuk abgeholt. Die Bezahlung erfolgte dann vor Ort. Etwa um 07:00 legten wir ab, voll gespannt und aufgeregt einmal im Leben den grössten Säugetieren auf der Erde so nahe wie sonst nie zu sein. Zum Tour Package gehörte unter anderem ein Frühstück. Alle Passagiere erhielten eine Teller mit frischen Früchten. Lecker! Währenddessen erfolgte eine kleine Instruktion der Crew über den Ablauf und das Verhalten auf dem Boot. "Whale at 9 o'clock" ertönte es aus der Kabine. Was jetzt schon ein Wal? Ja tatsächlich, in der Ferne war ein Wal zu sehen wir er gelegentlich auftauchte um Luft zu holen. Einer der Crew-Mitglieder erklärte uns, dass es sich hierbei um einen Blauwal handelt. Wie cool ist das denn. Es ist jedoch nicht ganz einfach den Tieren zu folgen, denn Blauwale tauchen für gelegentlich jeweils erst nach 9 Minuten wieder auf und legen dabei ziemlich grosse Distanzen zurück. Dem Kapitän gelang es jedoch immer wieder den Blauwal zu lokalisieren und so sahen wir den Blauwal immer mal wieder aus der Ferne. Mittlerweile waren wir aber nicht mehr die Einzigen, welche die Fährte aufgenommen haben. Etwa 10 weitere Boote fuhren direkt auf den Wal zu. Der Kapitän brach die Fahrt ab und sagte wir würden jetzt in eine andere Richtung weiterfahren und nach neuen Walen suchen.


An dieser Stelle möchten wir kurz was einschieben: Der Grund warum wir bei Raja and the Whales gebucht haben war der, da diese im Gegensatz zu vielen Anderen Tour Anbietern die internationalen Richtlinien befolgen und den Meeresbewohnern in sicherem Abstand begegnen um diese damit nicht zu stören oder gar zu gefährden. Wir haben je 6'500 Rupien bezahlt, welche man bei anderen Anbietern mit Sicherheit noch hätte runterhandeln können. Bei Raja ist dies aber nicht möglich und alle zahlen den gleichen Preis. Für uns war der Preis voll in Ordnung, denn die Tour war von A-Z einfach super organisiert und die Mitarbeiter haben sehr gut dazu beigetragen, dass die Tour zu einem einmaligen Erlebnis wurde.


Nun fuhren wir gut eine Stunde mehr oder weniger der Küste entlang in eine andere Richtung weg von den anderen Booten. Währenddessen bekam jeder Passagier auf Wunsch ein Spiegel- oder Rührei plus zwei Scheiben Toastbrot und Würstchen serviert. Und dann war da wieder ein Wal. Diesmal sind wir auf einen Brydewal gestossen. Ganz nah vor unserem Boot schwamm er dahin, tauchte auf und stiess eine grosse Wolke verbrauchter Atemluft in die Luft hinaus. Wow so nah hätten wir wirklich nicht gedacht einen Wal zu Gesicht zu bekommen und dann wird einem mal so richtig bewusst, wie unglaublich gross diese Meeressäuger sind. Einfach unbeschreiblich! Die Zeit verstrich leider sehr schnell und es war schon bald Mittag, was bedeutete den Rückweg anzutreten. Es gab nochmals Fruchtsaft und Kuchen zur Stärkung. Zurück in Mirissa waren wir natürlich sehr gespannt über die Fotos und Videos und machten uns gleich daran den Vormittag nochmals Revu passieren zu lassen. Nach dem Abendessen gesellten wir uns zum Besitzer der Pension und einem Pärchen, Evi und Peter aus München und tranken Arrak, ein Schnaps aus Palmsaft und Zuckerrohr.


Galle

Die wahrscheinlich schönste Stadt in Sri Lanka heisst Galle. Hier verschmelzen schöne niederländische Kolonialgebäude mit dem tropischen Umfeld Sri Lankas zu einer wunderbaren Kulisse. Die Festung beherbergt hauptsächlich kleine Läden, Cafés und Hotels. 1663 von den Niederländern erbaut, zählt Galle heute zu den von der UNESCO anerkannten Weltkulturerben. Wir haben für zwei Nächte im Pedlar's Inn Hostel übernachtet. Mindestens einen halben Tag sollte man sich schon Zeit lassen um diese schöne Stadt zu besichtigen. Sehr empfehlenswert ist vor allem ein Spaziergang am späteren Nachmittag kurz vor Sonnenuntergang über die Festungsmauern. Am zweiten Tag gingen wir aufgrund der Nähe zu Galle nach Unawatuna. Vielen Reisenden zufolge ein sehr schöner Badeort. Leider fehlte uns hier komplett der Charme und die unzähligen kleinen Motorboote für die Schnorcheltouren machten es einem schwer im Meer zu baden. Wir fanden hier wirklich nicht viel Schönes und gingen deshalb schon wieder recht früh zurück nach Galle und genossen da lieber nochmals den Kolonialstil Flair.


Hikkaduwa

Nach Galle verabschiedeten wir uns Richtung Hikkaduwa. Im Internet haben wir vom Tamara Motels gelesen und als wir ankamen waren wir sichtlich begeistert. Liebe bis ins kleinste Detail und das Zimmer war bis jetzt das schönste in ganz Sri Lanka. Leider beschränkt sich die Begeisterung auch nur auf die Unterkunft. Hikkaduwa galt einst als Paradies unter "Hippies" und Aussteigern. Leider ist von all dem nichts mehr zu spüren und der anhaltende Andrang durch den internationalen Tourismus macht sich überall bemerkbar. Dort wo wahrscheinlich einstmals schöne Palmenwälder vor dem Sandstrand sich im Winde wiegten, stehen heute lieblose betonbauten von schmuddeligen Hotels und Restaurants. Die Strassen sind total überfüllt und in den Restaurants werden alle Menüs mittlerweile auf russisch übersetzt... So zogen wir uns in die wunderbare Oase von Tamara Motels zurück und genossen die Ruhe abseits der Hektik.


Mount Lavinia


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