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Stopover mit Gänsehaut feeling

Irgendwie mussten wir von Buenos Aires nach São Paulo kommen, da wir von dort zurück in die Heimat fliegen werden und weil es so schön auf dem Weg liegt, beschlossen wir noch einen letzten Stopover bei den weltberühmten Iguazú-Wasserfällen (spanisch Cataratas del Iguazú, portugiesisch Cataratas do Iguaçu) einzulegen. Wir beschlossen auf der brasilianischen Seite eine Unterkunft zu suchen, da unser Flug nach São Paulo vom Aeroporto Internacional de Foz do Iguaçu sein wird und das auch noch ziemlich früh morgens. Aufgrund der knappen Zeit nahmen wir vom Aeropuerto Internacional de Puerto Iguazú direkt ein Taxi nach Foz do Iguaçu. Zu unserem eigenen Erstaunen fiel die fast 45 Minuten dauernde Taxifahrt inkl. Halt und Passkontrolle an der Grenze mit umgerechnet rund 35 CHF relativ günstig aus. Natürlich kann man diese Strecke auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Dazu fährt man vom Flughafen zuerst ins Zentrum von Puerto Iguazú und nimmt dann von da ein Bus nach Foz do Iguaçu. Unbedingt an der Grenze aussteigen für den Aus- bzw. Einreisestempel. Für diese Variante sollte man aber etwa rund 2h Zeit einplanen. Der Taxifahrer lud uns beim La Maison Brasiliana aus, ein schönes von einer netten Familie geführtes Guesthouse. Wir wurden sehr freundlich empfangen und er Gastgeber gab uns gleich einige Empfehlungen in und um Foz do Iguaçu.


Parque das Aves

Die Vorzeichen für den nächsten Tag standen gut und das Wetter war ebenfalls gut, wenn auch von den Temperaturen her eher heiss mit rund 31 Grad. Da die Bushaltestelle für den Bus zu den Wasserfällen quasi fast vor der Haustüre stand, nahmen wir natürlich den Bus und zahlten umgerechnet nur gerade knapp 0.50 CHF pro Person für eine einfache Fahrt. Wie im Internet überall zu lesen, ist der Besucherandrang riesig und deshalb beschlossen wir wieder einmal antizyklisch vorzugehen. Wir standen nicht wie alle anderen gleich am morgen in der Früh am Eingang zu den Wasserfällen, sondern besuchten zuerst den unmittelbar daneben liegenden Parque das Aves. Der Park wurde gegründet um verletzte und oder misshandelte einheimische Tierarten fachmännisch zu versorgen und wieder auf die freie Wildbahn vorzubereiten. Hauptsächlich besteht der Park aus vielen exotischen Vogelarten aus dem Raum rund um Iguazú. Der Eintritt kostet umgerechnet rund 12 CHF. Wir sind solchen "Parks" gegenüber immer mit ein wenig Skepsis aufgeschlossen, entschieden uns dann schlussendlich trotzdem für einen Besuch. Der Park war grundsätzlich schön angerichtet und viele Tiere laufen resp. fliegen auf dem Gelände frei herum. Für einige sehr grosse Vogelarten wie der Adler und Geier sind die Vogelkäfige wohl kaum ausreichend, da bleibt nur zu hoffen, dass diese Tiere schnell wieder in der Wildnis ausgesetzt werden können. Wenn man jedoch bedenkt, dass immer mehr Regenwald abgeholzt und Lebensraum zerstört wird, dann sind solche Einrichtungen wie dieser Park wohl die letzte Möglichkeit exotische Tierarten vor dem aussterben zu bewahren und von daher wohl auch eine gute Sache. Sehr beeindruckt hat uns der Besuch im Papageienkäfig. Hunderte bunt gefärbte Papageien sassen auf den Stangen oder flogen und spazierten durch das Areal. Auch die Tukane mit ihren imposanten farbigen Schnäbel konnten wir aus kürzester Entfernung sehr gut beobachten. Etwa zur Mittagszeit machten wir eine kurze Pause, assen unsere mitgebrachten Sandwichs und liefen anschliessend rüber zum Eingang der Iguazú- Wasserfälle.













Cataratas do Iguaçu

Auch am Nachmittag war der Besucherandrang noch sehr gross und unsere Wartezeit betrug rund 2h. Der Eintritt kostet rund 16 CHF. Am Eingang wurden wir von Shuttle-Bussen abgeholt, die uns bis zu den Wasserfällen brachten. Die Busse waren alle mit Elektromotoren ausgestattet, was uns stark beeindruckte. Das ist aber auch nötig, denn man fährt hier mitten durch einen Nationalpark und dichtem Urwald. Auf die Hubschrauberflüge sollte man unbedingt verzichten! Dieser Unsinn, der nur von Brasilien aus möglich ist, wird seit Jahrzehnten scharf kritisiert, da durch den Lärm zahlreiche Tierarten verscheucht wurden und zudem durch die Vibrationen der Rotorblätter Vogeleier zu Bruch gehen können. Wer die Wasserfälle unbedingt von oben sehen möchte, sollte sich Videos von Drohnen und Hubschrauberflügen auf Youtube anschauen, das ist viel umweltschonender. Gleich zu Beginn des Weges hatten wir einen fantastischen Ausblick über die Wasserfälle. Ach ja, die Cataratas do Iguaçu sind die grössten Wasserfälle der Welt und zählen zum UNESCO Weltnaturerbe. Sie bestehen aus 150 bis 270 Wasserfällen, die meist in 2 – 3 Stufen aus einer Höhe von 40 bis über 90 m donnernd in die Tiefe stürzen. Die Wassermenge schwankt jahreszeitlich bedingt zwischen 300 m³ und 7000 m³ pro Sekunde! Unterwegs begegneten uns immer wieder freche Nasenbären die den Touristen Essbares und Süssgetränke klauten. Wir näherten uns allmählich dem "Teufelsrachen" (spanisch Garganta del Diablo, portugiesisch Garganta do Diabo). Hier donnern die Wassermassen mit ungeheurer Wucht in die Tiefe. Ein Steg führt tief rein zum Teufelsrachen. Viel sehen konnten wir nicht, da wir immer wieder mit Wasser berieselt wurden, aber die Kraft konnten wir förmlich spüren. Elektronische Geräte müssen gut verstaut oder geschützt werden, denn man wird richtig nass. Wir liefen weiter zum Aussichtsturm, von wo wir nochmals einen wunderbaren Ausblick auf die Wasserfälle geniessen durften. Danach, es war schon gegen 18:00 Uhr, machten wir uns langsam aber sicher auf den Rückweg. Weil es unser aller letzter Abend auf unserer Weltreise war, gingen wir nochmals schick auswärts Essen zusammen. Beim Essen kam dann schon ein wenig Wehmut Stimmung auf, unglaublich das 1 Jahr so schnell vorüber ging. Doch die Erlebnisse werden auf immer unser sein und wir dürfen stolz auf ein besonderes Jahr zurückblicken.

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